AMS 2 | Reiza Studios und Straight4 gehen eine strategische Partnerschaft ein

Und die beiden haben eine gemeinsame Geschichte, denn Ian Bell war früher CEO und Gründer der Project CARS-Entwickler Slightly Mad Studios, die auf der proprietären MADNESS-Engine basierten. Und diese Plattform wurde lizenziert, um die Basis von Automobilista 2 von Reiza zu werden.

Diese Vereinbarung machte damals Sinn, da Automboilista 2 ein sehr simples Rennspiel ist und Slightly Mad Studios mit Project CARS 3 eher in Richtung Arcade-Rennen ging. In dieser Zeit wurde Slightly Mad von Codemasters übernommen, bevor sie später von Electronic Arts aufgekauft wurden. In dieser Zeit verließ Ian Bell das Unternehmen, die Project CARS-Serie wurde eingestellt und frühere Spiele der Serie wurden aus dem Verkauf genommen, da die Lizenzverträge für Autos und Strecken ausliefen.

Zurück in die Gegenwart: Straight4 Studios arbeitet an einem kommenden Rennsimulations-Titel, der von Plaion für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S veröffentlicht werden soll. Zum Team gehören bekannte Namen aus der Rennsimulations-Szene wie Henrik Roos, Tim Wheatley und Austin Ogonoski sowie der ehemalige Stig Ben Collins als Fahrberater.

In der Ankündigung heißt es: "Die Studios werden ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von kultigen Rennsimulationen kombinieren, beginnend mit dem kommenden Sim-Racing-Titel von Straight4."

"Renato und ich haben schon lange über diese Möglichkeit diskutiert, schon als sie Automobilista 2 mit unserer damaligen MADNESS Engine entwickelten. Wir alle bei Straight4 waren enorm beeindruckt

Wir alle bei Straight4 waren enorm beeindruckt von dem, was Renato und sein Studio mit Automoblista 2 in Bezug auf Spielgefühl und Handling erreicht haben. Die Kombination der Talente unserer Studios ist eine aufregende Neuigkeit für uns alle bei Straight4, und ich bin sehr zuversichtlich, dass dies auch eine fantastische Nachricht für die gesamte Rennsimulationsbranche sein wird", sagte IAN

BELL, CEO von Straight4.

"Ian und ich haben schon seit einiger Zeit über diese strategische Partnerschaft gesprochen, aber unsere Studios waren immer zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Projekten beschäftigt, was jede Entscheidung verzögerte. Jetzt, wo Ian und sein Team hart an ihrem kommenden Spiel arbeiten, war die Zeit reif für eine Zusammenarbeit. Nachdem wir einen Einblick in das neue Projekt von Straight4 bekommen haben, war es für Reiza eine leichte Entscheidung, sich an einem Projekt zu beteiligen, von dem wir glauben, dass es der nächste große Rennsimulator sein wird. In den nächsten Tagen werden wir unseren Fans weitere Neuigkeiten zu unserem Spieleportfolio präsentieren", so Renato Simioni, CEO der Reiza Studios.

Was könnte das für Reiza und AMS 2 bedeuten?

Hoffentlich werden die kommenden Nachrichten von Reiza die Dinge weiter klären. Aber es ist eine interessante Entscheidung, wenn man bedenkt, wie viele Übernahmen und Konsolidierungen in der Rennsimulationsbranche in den letzten Jahren stattgefunden haben. Neben EA und Codemasters haben wir gesehen, wie iRacing und Motorsport Games kleinere Entwickler mit unterschiedlichem Erfolg aufgekauft haben, zusammen mit Publishern, die Studios wie Nacon und Plaion selbst umstrukturieren (ehemals Koch Media, die 2019 Milestone übernommen haben und Teil der Embracer Group sind).

Es ist also definitiv ein Umfeld, in dem mittlere oder größere Titel wahrscheinlich erhebliche Ressourcen benötigen, um auf dem Markt Fuß zu fassen. Eine Partnerschaft ist für beide Unternehmen eine potenziell gute Möglichkeit, sich diese Ressourcen zu erschließen und gleichzeitig die Kontrolle über ihr eigenes geistiges Eigentum und ihre Ausrichtung zu behalten.

Abhängig vom Erfolg der Zusammenarbeit und davon, wie sehr die neuen Straight4 Studios um das gleiche Publikum wie die Automobilista-Reihe konkurrieren, kann es aber auch sinnvoll sein, getrennte Titel zu haben, zumal Rennsport in diesem Jahr neben iRacing, rFactor 2, RaceRoom, Assetto Corsa und Assetto Corsa Competitizione an den Start geht. Der zeitliche und finanzielle Aufwand, den man betreiben muss, um das Beste aus einer Rennsimulation herauszuholen, bedeutet, dass sich die meisten Leute nur auf ein oder zwei Titel konzentrieren können, vor allem, wenn man bedenkt, dass man mit jeder neuen DLC-Veröffentlichung weitere Ausgaben tätigen muss.

Und bis jetzt hat Automobilista 2 eine besondere Nische mit Autos und Strecken, die sich ziemlich von anderen Rennsimulationen unterscheiden, sowie die grafischen Vorteile der Spiel-Engine. Solange Straight4 oder Reiza keine einzigartigen Features geplant haben (wie z.B. die ganze NFT-Seite von Rennsport, in der man sein virtuelles Auto besitzen kann), ist es schwer zu erkennen, wie sich beide Studios mit ihren Titeln abheben werden, besonders wenn sie eng zusammenarbeiten. Irgendwann in naher Zukunft wird es vielleicht sinnvoller sein, die Projekte zusammenzulegen.